Sozialwissenschaftliches Institut Tübingen
Aktuelles
SOWIT schließt Erasmus+-Projekt "HelpMenTTT" ab
Ende Juli wurde die aktive Phase der Erasmus+-Projektpartnerschaft HelpMenTTT abgeschlossen, bei der SOWIT die Projektleitung innehatte. Damit endet eine intensive und sehr produktive 30 monatige Projektzeit. Außer SOWIT aren an dem Projekt noch sechs weitere Projektpartnern in Europa beteiligt (www.help-men.eu).
Fachlich und inhaltlich strahlt das Projekt durch die weiter entwickelte Praxis bei den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei den HelpMenTTT-Qualifizierungen aus.
Die beiden Produkte - ein Manual für die Gesundheitsbildung benachteiligter Männer sowie eine Online-Lernplattform - wirken langfristig weiter: Durch die informierten Fachkräfte, die mit Jungen und Männern arbeiten, und damit auch auf die Jungen und Männer. Diese werden durch eine qualifizierte Gesundheitsbildung und -förderung besser (oder überhaupt erst) erreicht.
Bedarfserhebung "Einsamkeit im Quartier"
SOWIT führt 2024 eine Bedarfsanalyse im Tübinger Stadtteil Südstadt durch. Die Erhebung erfolgt im Auftrag des Vereins „MachBarSchafft e.V.“, der plant, im neuen Areal am Hechinger Eck einen Quartierstreff mit Café und Fachstelle mit dem Ziel einzurichten, aktiv gegen das wachsende Problem der Einsamkeit vorzugehen.
Ziel der Studie ist es, Erfahrungen mit Einsamkeit zu erfassen, Bedarfe und Ideen zur Förderung des Zusammenlebens zu ermitteln und Vorschläge für ein inklusives Miteinander ohne Ausgrenzungen zu entwickeln. Dazu werden qualitative und quantitative Daten erhoben.
Erasmus+ Projekt "HelpMen Train the Trainer" geht in die Zielgerade
Beim Projekt HelpMenTTT (Train the Trainer) geht es um ein Ausbildungskonzept und -programm zur Männergesundheitsbildung in Europa. Beteiligt sind sieben Partnerorgansiationen aus Belgien, Deutschland, Italien, Liechtenstein, Luxemburg und Österreich. Mit einer Laufzeit von 02/2022 bis 07/2024 setzen wir ein im Vorgängerprojekt HelpMen (Health Literacy Progress for Men in Europe) entwickeltes Curriculum zur Männergesundheitsgrundbildung in die Praxis um.
Dies geschieht zunächst in Pilotveranstaltungen mit Multiplikator:innen, die im Bereich der Männergesundheitsbildung und -förderung aktiv sind oder werden wollen. Aus diesen Erfahrungen heraus entwickeln wir eine frei zugängliche Online-Plattform mit Hintergrundtexten, Materialien und Methodenvorschlägen für die Bildungspraxis.
Die Plattform geht im Frühjahr 2024 online und wird folgende Kapitel enthalten:
1. Pack‘s an – Körperliche Selbstsorge
2. Geht's gut? – Psychische Gesundheit
3. Hoi zäme! – Soziale Gesundheit
4. Wie geht's, wie steht's? – Sexuelle Gesundheit
5. Mal den Doc fragen? – Medizinische Aspekte
6. Geht's noch? – Sinnfragen und Lebensperspektiven
Darüber hinaus finden sich die Beantwortung von FAQs zur Männergesundheit, Abschnitte über "Making how" und "Making of" u.v.a.m. Die Plattform wird über das E-LEARNING-PORTAL der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg erreichbar sein
2003 - 2023: 20 Jahre SOWIT
Ende 2023 konnten wir zwanzig Jahre SOWIT feiern. Nach der Gründung als freies Forschungs-, Bildungs- und Beratungsinstitut konnten wir uns rasch etablieren und unsere Themenschwerpunkte – Geschlechter- und Gesundheitsfragen in Institutionszusammenhängen und Generationsverhältnissen – in vielfältigen KOntexten bearbeiten und umsetzen. Dazu gehört auch die Beteiligung in regionalen und überregionalen Netzwerken wie dem Kompetenzzentrum Jungen- und Männergesundheit Baden-Württemberg (komm b-w), männer.bw | Forum Männer und Väter in Baden-Württemberg, dem Netzwerk Jungen- und Männergesundheit und dem Bundesforum Männer.
Ein großer Reiz ist für uns bis heute der Wechsel zwischen den Arbeitsbereichen Forschung z.B. mit eigenen Studien oder beauftragten Praxisevaluationen, Beratung von Fachkräften und Institutionen, Konzeptentwicklung für und mit Teams und Organisationen sowie Qualifizierung mit Vorträgen, Workshops, Seminaren oder in der Fachkräfteausbildung. Unser Wissen und Knowhow konnten wir mit Erfolg in zahlreiche, teils ausgezeichnete Projekte einbringen Dazu kommt inzwischen eine stattliche Reihe von Publikationen, die einen Einblick in unser thematisches Spektrum geben.
Wir bedanken uns bei allen Auftraggeber:innen, bei unseren Mitarbeiter:innen sowie bei den Netzwerk- und Kooperationspartnern für die anregende, vertrauensvolle Zusammenarbeit über nunmehr zwei Jahrzehnte!
Projekt "Männergesundheit im Internet" dokumentiert und abgeschlossen
In den Jahren 2020 bis 2022 war SOWIT am Projekt „Gesundheitsinformation für Männer und Väter im Internet – Wie fördern wir Männergesundheit mit digitalen Medienangeboten?“ im Rahmen von Erasmus+ beteiligt, ein Projekt zum Austausch guter Praxis. Die weiteren Partnerorganisationen waren "Väter Aktiv" in Südtirol, "Apa Akadémia" in Budapest und der Dachverband Männerarbeit Österreich (DMÖ).
Neben dem Austausch über die Situation der Männergesundheitsinformation in den beteiligten Ländern umfasste das Projekt eine länderspezifische Analyse und die Entwicklung von Perspektiven für qualitativ hochwertige und zugleich zugängliche Online-Männergesundheitsinformation bei den Partnerorganisationen, in ihren Netzwerken und darüber hinaus.
Der ausführliche Projektbericht mit Analysen, Ergebnissen und Perspektiven ist erhältlich beim Dachverband Männerarbeit Österreich.
"Jungen brauchen klare Ansagen" auf Koreanisch erschienen
Fünfter Männergesundheitsbericht erschienen
Unter dem Titel "Junge Männer und ihre Gesundheit" ist im November der fünfte Männergesundheitsbericht der Stiftung Männergesundheit erschienen. Gunter Neubauer und Reinhard Winter sind darin wieder mit zwei Beiträge vertreten.
SOWIT-Studie zu Porno, Sex und Männlichkeit abgeschlossen und veröffentlicht
Die mehrperspektivische SOWIT Studie zu Porno, Sex und Männlichkeit wurde nun abgeschlossen und veröffentlicht (zur Buchveröffentlichung der Studie). Anlass und Hintergrund für die Studie war, dass sich in den vergangenen Jahren die Bedingungen für die Sexualität vor allem durch das Internet verändert haben. Auch die massive Kritik an Männlichkeit (z. B. die „MeToo-Debatte“) weist auf Veränderungen hin. Ziel der Studie war es herauszufinden, wie sich dies auf die Sexualität junger Männer (18 bis 25 Jahre) auswirkt und wie sie damit umgehen.
Erstmalig wurde das Pornonutzen und die Sexualität junger Männer explizit im Zusammenhang mit Männlichkeit untersucht. Die Studie wurde unabhängig durchgeführt und weder von öffentlichen Einrichtungen (mit Präventionsaufträgen), noch von Wirtschaftsunternehmen (mit kommerziellen Interessen) finanziert.
Für die Studie wurde bei SOWIT eine Forschungsgruppe gebildet, mit der verschiedene Forschungszugänge entwickelt wurden: ein qualitativer Teil der Studie mit insgesamt 50 leitfadengestützten Interviews und im Anschluss daran ein quantitativer Teil mit einem Online-Fragebogen, den 175 Probanden beantwortet haben.
Neuerscheinung: Unser Buch zur männerbezogenen Suizidprävention
Den Problemen ein Ende setzen – nicht dem Leben! Suizidrisiko und Suizidprävention bei Männern
Das Thema Suizid bei Männern forciert anzugehen war eine zentrale Handlungsempfehlung aus dem Männergesundheitsbericht Baden-Württemberg 2015. Angebote der Suizidprävention und Krisenberatung müssen so weiterentwickelt werden, dass Männer besser als bisher erreicht, geschützt, in ihren sozialen Bezügen gestärkt, „im Leben gehalten“ werden.
Im Projekt „Männerbezogene Suizidprävention“ (2020 - 2021) wurden dazu Erfahrungen guter, gelingender Praxis in der männerbezogenen Prävention und Beratung aufbereitet. Die bessere Erreichung von Männern wurde dann zusammen mit den Projektpartnern in zahlreichen Fachgesprächen, bei Veranstaltungen für Fachkräfte und Öffentlichkeit sowie in unterschiedlichen Praxiszusammenhängen angegangen und in ersten Schritten umgesetzt.
Diese Broschüre zur männerbezogenen Suizidprävention enthält wichtige Basisinformationen, sie bündelt die Projekterfahrungen und unterstützt Fachkräfte darin, sich Männern im Kontext von Krisenberatung und Suizidprävention erfolgreich zuzuwenden.
SOWIT-Projekt HelpMen Train the trainer startet
Das Projekt HelpMen Train the Trainer (HelpMenTTT) hat mit der Arbeit begonnen. Aufbaubend auf das Vorgängerprojekt "HelpMen" wird nun bei den Fähigkeiten und Praktiken der vermittelnden Schlüsselpersonen angesetzt, den Trainer:innen der männerbezogenen Gesundheitsbildung.
Obwohl schon lange bekannt ist, dass gerade benachteiligte Männer von der Gesundheitsbildung nur wenig erreicht werden, gibt es bisher kein Ausbildungskonzept für die Verbesserung der Männergesundheit - und schon gar keines, um die Zielgruppe „bildungs- und zugangsbenachteiligte Männer“ zu erreichen.
Im Projekt HelpMenTTT werden neue Inhalte, innovative Zugänge, Methoden, Tools und Materialien entwickelt und erprobt. Trainer:innen werden qualifiziert, um benachteiligte Männer mit Gesundheitsthemen (besser) erreichen zu können.
Beteiligt sind insgesamt sieben Partner in sechs Ländern:
- Belgien: Volkshochschule Eupen
- Deutschland: Volkshochschulverband Baden-Württemberg und SOWIT Tübingen
- Italien: Forum Prävention Bozen
- Liechtenstein: Verein für Männerfragen Liechtenstein
- Luxemburg: InfoMann Luxemburg
- Österreich: Männergesundheitszentrum MEN Wien
Das Projekt wird im Rahmen von Erasmus plus gefördert und von SOWIT koordiniert.