Konzepte

Sozialwissenschaftliches Institut Tübingen

Konzepte

Damit Sie Wissen und Kompetenzen in Ihrer Organisation anreichern und optimal nutzen können brauchen Sie Konzepte. Beim Concepting finden Sie mit uns aus komplexen Informationsströmen die relevanten Strukturen heraus. Auf dieser Basis erarbeiten wir mit Ihnen Handlungsansätze, Praxistheorien und institutionsbezogene Konzeptionen. Wir unterstützen Sie auch bei der Entwicklung praxisorientierter Modelle, bei der Ziel-, Strategie- und Leitbildentwicklung oder bei der Dokumentation von Prozessen und Projekten.

Wir entwickeln Konzepte für unterschiedlichste Anwendungsbereiche. Beim Concepting finden Sie mit uns aus komplexen Informationsströmen die relevanten Strukturen heraus. Hier ein Beispiel:

Das Variablenmodell "Balanciertes Junge- und Mannsein"

Das Variablenmodell "Balanciertes Junge- und Mannsein" dient uns als ein Hintergrund in der Praxisentwicklung, -bewertung und -beratung. Wir haben es im Zusammenhang mit einer Studie zu Lebenslagen von Jungen und jungen Männern entworfen (Winter/Neubauer: Kompetent, authentisch und normal? Köln 2004). In der Anwendung öffnet das Modell neue Horizonte der Wahrnehmung von Jungen und Männern sowie neue Ansätze für die praktische Arbeit mit ihnen (Winter/Neubauer: Dies und Das! Tübingen 2001).

Das Balance-Modell besteht aus acht Paaren von Aspekten. Der Begriff "Aspekte" meint mögliche Kompetenzen und männliche Potenziale.

Konzentration Integration
Aktivität Reflexivität
Präsentation Selbstbezug
(Kulturelle) Lösung (Kulturelle) Bindung
Leistung Entspannung
Heterosozialer Bezug Homosozialer Bezug
Konflikt Schutz
Stärke Begrenztheit

In der Balance zwischen den Aspektpaaren, aber auch zwischen den Aspekten insgesamt liegt das männliche Potenzial in der Moderne: Ein "guter Mann" oder "gelingendes Mannsein" ist dadurch charakterisiert, dass die Potenziale jeweils auf beiden Seiten entwickelt sind. Bildlich gesprochen arbeitet das Modell mehr mit dem Käse und weniger mit den Löchern. Wenn wir in der Arbeit mit Jungen und Männern am Gelingenden ansetzen heißt das allerdings nicht, die schwierigen Seiten auszublenden. Es geht mehr darum, sie zu verstehen und für adäquate männliche Äquivalente zu sorgen: Jungen und Männer bekommen dabei etwas, was ihnen vorenthalten wurde.

Aber Vorsicht: Mit dem Modell wird kein neues "Leitbild" für Männer entworfen. Es führt vielmehr weg von Generalisierungen und öffnet die Qualität von Bandbreiten, ohne auf scheinbar eindeutige traditionelle Stereotype zurückzufallen. Es ist deshalb wie die Moderne selbst: variabel, schillernd und entwicklungsoffen.

Das Modell ist zwischen Theorie und Praxis angesiedelt. Damit ist es nicht einfach "umsetzbar", sondern braucht Konkretisierungen und die Übersetzungsleistung. Dann kann es in der stärkenden oder Stärken-orientierten Arbeit mit Jungen und Männern hervorragend angewandt werden: bei der Planung oder Diagnostik, für die Analyse von Gruppen und Institutionen oder zur Reflexion pädagogischer Prozesse.

Ihr Ansprechpartner: Reinhard Winter

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