In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Elternrollen deutlich gewandelt. Mütter eroberten sich die berufliche Welt als etwas zunehmend Selbstverständliches. Und das gestiegene Interesse von Vätern an ihrer Familie, an Kindern, Erziehung und Küche ist an vielen Stellen erkennbar. So weit, so gut.
Die Kehrseite dieser an sich schönen Entwicklung zeigt sich im Verlust von alten Sicherheiten. Das betrifft das Vatersein an seiner zentralen Stelle. Galt der Vater über Jahrhunderte unhinterfragt als „Herr im Haus“, stellt sich die Frage nach seiner Autorität heute neu und anders. Der alte Patriarch hat ausgedient – aber was dann?
Vor allem wenn sie fehlt wird deutlich, dass väterliche Autorität durchaus auch erwartet wird: von der Partnerin, den Kindern und vom Vater selbst. Andererseits scheint das „Wie“ ziemlich offen: Mancher Vater zieht sich zurück, andere schießen übers Ziel hinaus. Die Rückkehr der Väter in die Familie ließ neue Rivalitäten und Statuskonflikte entstehen. Bei vielen Vätern macht sich Unsicherheit breit: Wie kann väterliche Autorität auf eine gute Weise gelingen?
Kinder brauchen vom Vater vor allem zweierlei: Nähe und Klarheit. Dieses Prinzip prägt auch seine Rolle und damit seine Autorität. Elternpaare müssen sich darin definieren und neue Spielregeln aushandeln. Keine leichte Aufgabe für den Vater, hier seine eigene Klarheit zu finden, seinen Platz einzunehmen und manchmal auch gegenüber der Frau behaupten.
Im Vortrag wird vorgestellt, wie das gelingen kann: Wofür die ganze Familie den Vater braucht und worauf sich deshalb eine moderne, persönliche väterliche Autorität stützen kann. Im Anschluss gibt es Zeit für Diskussionen und Fragen.
Ihr Ansprechpartner: Reinhard Winter