Mädchen und Jungen sind manchmal unterschiedlich. Alle wissen, dass das vor allem dort der Fall sein dürfte, wo es um Körper, Erotik und Sexualität geht. Aber wie sehen solche Unterschiede aus? Jenseits von stereotypen Vorstellungen und Alltagswissen ging es im „Erotikprojekt“ darum, die Themen Mädchen, Jungen und ihre Fernseherotik aufzuschließen. Das besondere an diesem Projekt war die teils eigenständige, teils parallele und synchronisierte genderbezogene Forschung. In einem gemeinsamen Rahmen wurden jungen- und mädchenspezifische Zugänge zu erotischen Darstellungen im Fernsehen durch jeweils 30 Fallstudien untersucht. Die befragten Mädchen geben sehr klar Auskunft darüber wie sie Erotik als Thema im Fernsehen präsentiert haben wollen: Erotik und Sexualität gehört zu Medien allgemein und zum Fernsehen dazu, es darf nur nicht zuviel werden. Eine sensible Dosierung ist wichtig, gleichzeitig wird ein offener Umgang mit diesen Themen gewünscht. Für Mädchen attraktiv ist Erotik im Fernsehen in Kombination mit einer Liebesgeschichte oder mit Spannung und Humor. Die Kommunikation über Erotik im Film ist für sie oft wichtiger als das Betrachten erotischer Inhalte. „Übertriebene“ körperliche Darstellungen sind entweder wenig interessant, weil schon zu oft gesehen oder aber peinlich und Scham besetzt oder werden als unprofessionell abgewertet. Bei den Jungen zeichnete sich ein klarer Trend im Hinblick darauf ab, wie mit Erotischem im Fernsehen umgegangen werden soll, wie Erotik zu ihren Figuren passt. Erotik soll eingebettet sein, sie soll passen und darf quantitativ nicht überwiegen: „zu viel ist zu viel“. Die meisten Jungen räumen der Erotik im virtuellen „Streifraum Fernsehen“ einen selbstverständlichen Platz ein: Erotisches darf oder soll sein, wenn sie sich einbettet in die dort gezeigten Welten, wenn sie sich eingliedert auch in anderen Themenbereichen und für Jungen interessante Genres (etwa Action, Spannung, Sport, Musik, Science Fiktion…). Erotik und Sexualität sind für Jungen also ganz in Ordnung, wenn sie integriert, wenn sie eingebunden sind.
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Jungenhelden im Fernsehen
Jungen im Alter zwischen neun und dreizehn Jahren gehen dem Qualitätsfernsehen verloren, sie wandern als Konsumenten ab. Könnte es sein, dass dabei auch die Heldenfiguren von Bedeutung sind, die Jungen in Qualitätssendungen präsentiert werden? Landläufig findet sich eine ganze Reihe von Vorstellungen darüber, was Jungen speziell „als Jungen“ an Fernsehfiguren gefällt (oder nicht), was sie – figurenbezogen – davon abhält, sich für bestimmte Serien oder Sendungen zu interessieren. Bei unserer Untersuchung darüber, wie Jungen Heldenfiguren im Fernsehen wahrnehmen, zeigte sich jedoch, dass es nicht die üblicherweise vermuteten Figuren-Qualitäten sind, die für Jungen attraktiv oder abschreckend sind. In ihrer Bewertung nehmen sie vielmehr Bezug auf eine Vielfalt von Qualitätsaspekten. Im Rahmen der Studie führten wir elf „Jungenworkshops“ in kleinen Gruppen und „Schul-Expertenrunden“ durch. Die Stichprobe umfasste insgesamt rund 150 Jungen. Für einen modernisierten Heldenweg jungenaffiner Fernsehfiguren scheint es insbesondere auf zwei Aspekte anzukommen: dass Aktivität (Handlungsorientierung) einen deutlichen Vorrang vor der Reflexion bekommt; und dass in der Darstellung von Helden nicht ausladend problematisiert wird, sondern Wege zur Lösung aufgezeigt werden, so dass es eine Befreiung vom nur Problematischen, Defizitären und Reflexiven gibt. Kurz: Probleme: Ja! – Problematisierung: Nein!
Ihr Ansprechpartner: Reinhard Winter
Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation
Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation verstehen wir als einen Ansatz, der einem Projekt mit begrenzter Laufzeit externe Ressourcen und Perspektiven zuführt, die vor allem während der Laufzeit im Sinn vonQualitätsentwicklung wirksam werden. Ein solcher Evaluationsrahmen begleitet unsere Auftraggeber dabei, ihren Projektauftrag optimal umzusetzen. Darüber hinaus wirkt sie auf eine Ergebnissicherung hin, so dass Projekterfahrungen ggf. in einer Weiterführung oder auch andernorts aufgenommen werden können. Unsere Projektbegleitung lässt sich als prozessorientierter, aktivierender und strukturierender Ansatzbeschreiben.
Für das methodische Vorgehen wählen wir eher kleiner dimensionierte, pragmatische Instrumente, bei denen Aufwand und Ergebnis in einem vertretbaren Verhältnis zueinander stehen. Unsere Präferenz liegt bei qualitativen Zugängen, die durch quantitative Verfahren unterstützt werden. Darüber hinaus vermitteln wir Kompetenz und Know-how im Bereich derSelbstevaluation. Die Begleitung und Beratung von Projekten braucht regelmäßige Reflexionsinseln, die dem jeweiligen Projektteam einen „kritischen“ Blick auf seinen Arbeitsprozess – und damit eine bessere Steuerung des Projekts im Sinn der Projektziele ermöglichen. Die Begleitung wechselt je nach Bedarf zwischen Fachberatung und Coaching. Zentrale Perspektiven sind die des Projektmanagements sowie der Struktur-, Prozess-, Ergebnis- und Konzeptqualität.
Ihr Ansprechpartner: Reinhard Winter
Wissenschaftliche Begleitung, partizipative Evaluation, Projektbegleitung
Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation verstehen wir als einen Ansatz, der einem Projekt mit begrenzter Laufzeit externe Ressourcen und Perspektiven zuführt, die vor allem während der Laufzeit im Sinn von Qualitätsentwicklung wirksam werden. Ein solcher Evaluationsrahmen begleitet unsere Auftraggeber dabei, ihren Projektauftrag optimal umzusetzen. Darüber hinaus wirkt sie auf eine Ergebnissicherung hin, so dass Projekterfahrungen ggf. in einer Weiterführung oder auch andernorts aufgenommen werden können. Unsere Projektbegleitung lässt sich alsprozessorientierter, aktivierender und strukturierender Ansatz beschreiben.
Für das methodische Vorgehen wählen wir eher kleiner dimensionierte, pragmatische Instrumente, bei denen Aufwand und Ergebnis in einem vertretbaren Verhältnis zueinander stehen. Unsere Präferenz liegt bei qualitativen Zugängen, die durch quantitative Verfahren unterstützt werden. Darüber hinaus vermitteln wir Kompetenz und Know-how im Bereich der Selbstevaluation. Die Begleitung und Beratung von Projekten brauchtregelmäßige Reflexionsinseln, die dem jeweiligen Projektteam einen „kritischen“ Blick auf seinen Arbeitsprozess – und damit eine bessere Steuerung des Projekts im Sinn der Projektziele ermöglichen. Die Begleitung wechselt je nach Bedarf zwischenFachberatung und Coaching. Zentrale Perspektiven sind die des Projektmanagements sowie der Struktur-, Prozess-, Ergebnis- und Konzeptqualität.
Ihr Ansprechpartner: Gunter Neubauer
SOWIT Werkstattgespräch „All inclusive!?“
„All inclusive!? Inklusion als Konzept einer umfassenden barrierefreien gesellschaftlichen Teilhabe“
26. November 2009
Jede Gesellschaft kennt Unterschiede und Ungleichheit. Anstatt Menschen mitspeziellen Bedarfen aber in Sonderräumen zu versammeln bedeutet Inklusion die Schaffung gemeinsamer Lebensräume, in denen alle Experten bzw. Expertinnen in eigener Sache sind. Das entspricht der Forderung, dass jeder Mensch nicht nur in seiner und ihrer Individualität akzeptiert wird, sondern auch in vollem Umfang an der Gesellschaft teilhaben kann. Dazu gehören die Wertschätzung von Diversität und insbesondere die Prämisse, dass Heterogenität die eigentliche Normalität darstellt. Entsprechend ist Inklusion auch anschlussfähig an Diversity-Konzepte. Den Impulsvortrag hielt Prof. Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg.
Weitere Informationen unter info@sowit.de
SOWIT Werkstattgespräch „Gender und Führung – besser führen mit Genderkompetenz“
16. März 2009
Führung hat durchgängig etwas mit Geschlechterthemen zu tun. Eine Führungskraft gibt ihr Geschlecht nicht an der Garderobe ab, sie handelt „als Frau“ oder „als Mann“ und wird so immer auch „als Frau“ oder „als Mann“ wahrgenommen. Darin verbergen sich persönliche Potenziale und Aspekte von Führungsqualität. Andererseits drohen Reibungsverluste und Konflikte insbesondere dann, wenn das Geschlechtliche nur unbewusst und unreflektiert wirkt. Genderbezogene Kompetenz von Führungskräften ist deshalb in zweierlei Hinsicht von Bedeutung: zunächst beim eigenen Führungsverhalten; dann als Teil der Fach- und Sachkompetenz, etwa in Bezug auf die genderbezogene Qualität im eigenen Verantwortungsbereich. .
Weitere Informationen unter info@sowit.de
SOWIT Werkstattgespräch „Individualisierung versus Gruppenkompetenz“
„Individualisierung versus Gruppenkompetenz – Wiedererscheinung oder Abschied von der Gruppe?“
30. Oktober 2008
In Zeiten der Hyperindividualisierung zeigt sich heute wieder stärker, dass Menschen auf Gruppen angewiesen sind und dass die Gruppe ein Schatz sein kann. Eine Sehnsucht nach Gruppe korrespondiert dabei mit oft geringer Gruppenerfahrung und auch mit Angst vor der negativen, dunklen Seite von Gruppen. Vor diesem Hintergrund verbindet sich die Frage nach der bleibenden Attraktivität und Bedeutung von Gruppenansätzen mit der nach einer „Renovierung“ und Vergegenwärtigung. Referent des Abends war Dr. phil. habil. Dipl. Psych. Klaus Antons, Trainer für Gruppendynamik, Supervisor und Organisationsberater.
Weitere Informationen unter info@sowit.de
SOWIT Werkstattgespräch Männergesundheit: „Männerleben“ – ein Konzept von dem man lernen kann!
9. April 2008
Im Allgemeinen wird gern über mangelndes Interesse von Männern an Gesundheitsthemen geklagt. Der Kongress „Männerleben“ dagegen ist eine erfolgreiche Veranstaltungsreihe, die bereits seit mehreren Jahren in der Region Stuttgart und in Hannover funktioniert und offenbar Männer gut erreicht. Warum ist das so? Was sind die Geheimnisse des Erfolgs? Und was kann von diesem Konzept für andere Bereiche der Männergesundheit gelernt werden? Um diese Fragen wird sich das Werkstattgespräch drehen. Als Referent konnten wir Joachim E. Keding gewinnen, den „Erfinder“ des Konzepts und Manager von „Männerleben“.
Weitere Informationen unter info@sowit.de
Oktober 2006 – „Lebensalter, älter werden, Alt und Jung“
mit Prof. Dr. Dres. h.c. Hans Thiersch, emeritierter Professor am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Tübingen. Thiersch hat die Soziale Arbeit theoretisch fundiert, sie maßgeblich weiter entwickelt und mit seinem Konzept der „Lebensweltorientierung“ wegweisende Impulse für Theorie und Praxis gesetzt.
Altersbedingt beschäftigen ihn zunehmend Fragen nach dem Tätigsein im Alter, nach Endlichkeit und Altsein in Zeiten von Gegenwärtigkeit und Individualisierung.
Mai 2006 „Gender health – Gesundheit und Geschlecht gestern und heute“
mit Prof. Dr. Martin Dinges, stellvertretender Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart und apl. Professor an der Universität Mannheim. Sein Interesse gilt u.a. geschlechtsspezifischer Körper- und Gesundheitserfahrung im historischen und zeitgeschichtlichen Kontext.
Martin Dinges (Hg.): Männer – Macht – Körper. Hegemoniale Männlichkeiten vom Mittelalter bis heute. Campus-Verlag, Franfurt a. M. 2006.
Martin Dinges: Männergesundheit in historischer Perspektive. Die Gene erklären nur den kleineren Teil des Geschlechtsunterschiedes. In: Blickpunkt der Mann, Nr. 1/2006, S. 21 – 24 Download