Männergesundheitsbericht für Deutschland

Der erste Deutsche Männergesundheitsbericht erschien am 3. November 2010 (Weltmännertag)
Die Stiftung Männergesundheit erstellte gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V. den ersten Männergesundheitsbericht für Deutschland. Dieser Pilotbericht liefert zunächst Impulse und Fragestellungen und stellt die gesundheitliche Lage, die Gesundheitsversorgung, die Lebensweisen und das Gesundheitsverhalten von Männern dar. Insbesondere werden Defizite in der männerspezifischen Gesundheitsförderung und der medizinischen Versorgung erörtert.
SOWIT hat für diesen Pilotbericht den Teil „Jungengesundheit in Deutschland. Themen, Praxis, Probleme“ erstellt. Mehr zum Männergesundheitsbericht.
Der Männergesundheitsbericht erscheint als Buch – mehr dazu: Buch „Männergesundheitsbericht“.
Zu Geschichte und Hintergründen des Männergesundheitsberichts: Hintergründe zum Männergesundheitsbericht

Weitere Informationen unter: info@sowit.de

Reinhard Winter im Arbeitskreis „Männergesundheit“ der BZGA

Reinhard Winter wurde von der BZGA in den neuen interdisziplinären Arbeitskreis „Männergesundheit“ berufen. Ziel ist der Aufbau und die Weiterentwicklung eines Internetangebotes zur Männergesundheit. Hauptanliegen des beratenden Arbeitskreises ist die Förderung der Gesundheit von Männern durch den Austausch über aktuelle Entwicklungen in den Fachgebieten, den Aufbau von Kooperationen und Netzwerken sowie die wissenschaftliche Begleitung. Mehr Männergesundheitsportal der BZGA

Weitere Informationen unter:reinhard.winter@sowit.de

Neue Broschüre der Baden-Württemberg Stiftung „Männer für erzieherische Berufe gewinnen“

Weder bei Eltern noch in der Fachöffentlichkeit bestehen Zweifel daran, dass in Kindertageseinrichtungen auch männliches Fachpersonal wichtig und notwendig ist. Mehr Männer im Erzieherberuf könnte auch eine Antwort auf die derzeit öffentlich diskutierte Wahrnehmung einer Verschlechterung der Bildungs- und Entwicklungschancen von Jungen sein. Die Broschüre „Männer für erzieherische Berufe gewinnen“ geht der Frage nach, wie Männer motiviert werden können, sich für dieses Berufsfeld zu entscheiden. Außerdem werden einige Projekte und Strategien zur Steigerung des Männeranteils in diesem Berufsfeld vorgestellt.
Angelika Krebs, Gunter Neubauer: Männer für erzieherische Berufe gewinnen: Perspektiven definieren und umsetzen. Impulse und Anregungen für eine größere Vielfalt in Tageseinrichtungen für Kinder. Hrsg.: Baden-Württemberg Stiftung. Stuttgart 2010. Broschüre hier bestellen

Weitere Informationen unter: info@sowit.de

Reinhard Winter in den Fachbeirat „Gender Mainstreaming“ berufen

Reinhard Winter wurde von der Ministerin für Arbeit und Soziales des Landes Baden-Württemberg, Dr. Monika Stolz, in den Fachbeirat „Gender Mainstreaming“ berufen. Der Fachbeirat begleitet und berät das Ministerium für Arbeit und Soziales bei der Implementierung von Gender Mainstreaming in Baden-Württemberg.

Explorative Studie „Jugendhilfe und Sexualpädagogik“

Die Ergebnisse dieser Stichprobe sind unerfreulich. Dass die Situation nicht besonders gut ist war nach Gesprächen mit Fachleuten aus diesem Feld zu vermuten; wie proble­matisch die Ergebnisse quantitativ und qualitativ ausfallen hätten wir nicht erwartet: In über einem Drittel der Einrichtungen gab es keinerlei sexualpädagogische Angebote, in den meisten anderen nur selten und vereinzelt; es überwiegt eine passive Einstellung zur Sexualpädagogik und es fand sich nur sehr wenig an „guter Praxis“. Es fehlt offensichtlich nicht an Materialien und Methoden, sondern vor allem an deren Umsetzung und Anwendung, mithin an den konzeptionellen und institutionellen Qualitätsaspekten im Feld. Und offensichtlich besteht großer Bedarf in Bezug auf die Weiterentwicklung der Jugendhilfe.

Weitere Informationen unter info@sowit.de

Gender-Training

Gender – das kulturelle, soziale Geschlecht – ist in allen menschlichen Lebensbereichen wirksam. So sind Organisationen und Unternehmen auch durch Geschlechtlichkeit strukturiert und beeinflusst. BeiSOWIT sehen wir Geschlechter besonders in ihren gestaltbaren Seiten und nutzen dieses Potenzial bei der Entwicklung von Organisationen und Unternehmen.

Durch unsere Gender-Trainings werden Impulse für die Entwicklung in Richtung einer „gendergerechten“ Organisation gesetzt. Wir verfolgen dabei einen mehrdimensionalen Ansatz: Alle Geschlechter gelten als „Gender-kompetent“ und werden mit ihren eigenen Perspektiven, Potenzialen und Kulturen ernst genommen.

Gender-Trainings sind ein zentrales Instrument, umGender Mainstreaming in der Praxis zu etablieren. Gender Mainstreaming – von den Staaten der EU als Verpflichtung übernommen – nimmt Geschlechterperspektiven in allen gesellschaftlichen Feldern auf, reflektiert sie und verändert – wo nötig – Geschlechterwirklichkeiten und -verhältnisse. Gender-Trainings unterstützen andere – etwa rechtliche oder verfahrensbezogene – Umsetzungsformen sowie größere Organisationsentwicklungsprozesse.

Gender-Trainings

vermitteln Informationen über Gendertheorien, Geschlechterkonstruktion, Gender Mainstreaming
verwenden Methoden der Sensibilisierung für Genderfragen und -themen – vor allem in Bezug auf Arbeitsfeld und Arbeitsalltag
stoßen Reflexion über Geschlechterthemen an: Wie machen, wie gestalten wir unser(e) Geschlechterleben? Nutzen wir Geschlechtlichkeit als Ressource?
verstehen wir als Kompetenztraining mit dem Ziel, kompetent mit allen Geschlechterthemen umgehen zu lernen

In Gender-Trainings werden konkrete Umsetzungsvorhaben und -schritte entwickelt: in Bezug auf das eigene Arbeitsfeld, Umgangsformen im Team, Kommunikation in der Institution oder im Unternehmen, Arbeitszeitregelungen, Umgang mit geschlechterbezogenen Konflikten usw.

Ihr Ansprechpartner: Reinhard Winter

Gender-Kompetenz

Genderkompetenzen sind grundlegende soziale Fähigkeiten und Wissensbestände, die sich auf geschlechterbezogenes Handeln beziehen. Biografisch eignet sich jeder Mensch Genderkompetenzen an und bringt diese auch in sein Arbeitsfeld mit. Für ein Arbeiten, das geschlechterbezogene Aspekte produktiv berücksichtigt, müssen diese Kompetenzen reflektiert, erweitert und oft auch modifiziert werden. Dies geschieht in der Auseinandersetzung von alltagskulturellem, latentem Wissen und wissenschaftlich gesicherten Wissensbeständen.

In der Entwicklungsarbeit mit Unternehmen und Verwaltungen, mit sozialen oder Bildungsorganisationen beschreiben wir „Gender-Kompetenz“ in vier Feldern von Fähigkeiten und Qualifikationen:

individuelle, personale Kompetenzen mit Geschlechterthemen
interaktive und soziale Genderkompetenzen
sachlich-informationale Kompetenzen
methodische Kompetenzen

Kompetenzen in diesen Dimensionen werden erweitert und implementiert, indem gleichermaßen Reifungsprozesse (sich erfahren und weiter entwickeln) initiiert und unterstützt wie relevante Bildungsinhalte (Wissen, Verstehen) vermittelt werden.

Beispiele für unsere Programme zur Vermittlung von Gender-Kompetenz

Prozessbegleitung: „Gender Mainstreaming als Qualitätsentwicklung“
Fachseminar „Genderpädagogik“ an der Fachhochschule Nordwestschweiz/Hochschule für Soziale Arbeit, Basel
Seminar „Der männliche Blick“ Gender Mainstreaming für den Mann
Seminar „Alles, was Mann wissen muss!“Genderkompetenzen für Männer

Ihr Ansprechpartner: Gunter Neubauer

Wie man Gesundheit an den Mann bringt

Für viele Jungen und Männer hängen Männlichkeit und „ungesunde“ Verhaltensweisen zeitweise eng zusammen. Ziel unserer Arbeit in derMännergesundheitsförderung ist es deshalb, Männlichkeit mit gesundem und dennoch intensivem und lustvollem Mannsein zu verknüpfen. Dabei erreichen wir Männer am besten über die Fülle des Lebens, über das Gesunde – und weniger über das Kranke oder über das Vermeiden dessen, was krank macht. Bezieht sich Gesundheitsförderung nur auf Risiken und Probleme, dann spricht sie viele Männer nicht an. Gesundheit und Gesundsein werden dann mit Verboten gleichgesetzt: Mit dem Verbot von Mannsein und Lust, mit der Depotenzierung des Männlichen.

In der Männergesundheitsförderung arbeitet SOWITdeshalb vor allem mit Facetten des Gelingenden und erreicht Jungen und Männer durch aktivierende Methoden. Auch in Institutionen richten wir unseren Blick zuerst auf das Gesunde – und dann auf noch offene Potenziale. Wichtig ist uns besonders die Haltung, die wir gegenüber den Männern einnehmen. Wir versuchen, ihnen die Erlaubnis zum Gesundsein zu vermitteln. Ziel ist das Leben in Balancen, mit Lust und Genuss. Zusammen mit Jungen und Männern machen wir uns dabei auf die Suche nach Potenzialen des Männlichen und nach den Chancen des gesunden, gelingenden Mannseins.

Gesundheit verstehen wir als gelebtes, gelerntes, angeeignetes Verhalten und als Bewältigungsform. Deshalb geht es auch um mittel- und langfristige Entwicklungen und um Prävention. Dabei setzen wir bereits bei Jungen und männlichen Jugendlichen an. So entwickeln wir Präventionskonzepte und planen oder begleiten Projekte der Gesundheitsförderung in Schulen und Jugendarbeit, in der Berufsausbildung und in Betrieben. Wir führen ein Methodentraining für die Männergesundheitsförderung durch.

Ihr Ansprechpartner: Gunter Neubauer

Mädchengesundheit, Frauengesundheit

Die Geschlechter zeigen sich in vielen Bereichen mit einem unterschiedlichen Krankheits- und Gesundheitsverhalten und werden auch unterschiedlich „behandelt“. Selbst dem auf der Erscheinungsebene gleichem Verhalten liegen oftmals unterschiedliche Motive zugrunde. Problemlagen bei Mädchen und Frauen sind oft eher verdeckt und wenden sich nach innen, während Jungen und Männer ihre Themen mehr ausagieren und damit „auffällig“ werden. Damit sind unterschiedliche Wahrnehmungen und Bewertungen durch Fachleute, aber auch in der Selbstdefinition und im sozialen Umfeld verbunden.

In der Praxis der Sozialen Arbeit wie auch im beruflichen Kontext wird häufig als Problem beschrieben, dass Mädchen und Frauen so häufig krank sind oder sich krank melden. Mädchen und Frauen scheinen sich Anforderungen oder Überforderungen eher dadurch zu entziehen, dass sie körperliche Symptome entwickeln, als dass sie offen rebellieren. Krankheit erscheint ihnen als legitimer, gesellschaftlich anerkannter Ausweg aus einer Überforderungssituation, ist allerdings als Problemlösungsversuch anzusehen, der eine aktive Übernahme von Verantwortung für das, was krank macht, was als belastend oder unzumutbar empfunden wird, zunächst nicht impliziert. Zusammen mit Fachleuten in betroffenen Institutionen muss der Sinngehalt solchen Verhaltens entschlüsselt werden, bevor wirksame Konzepte erarbeitet und Maßnahmen eingeleitet werden können.

SOWIT bietet Ihnen darüber hinaus geschlechterbezogene Unterstützung bei der Erstellung von Gesundheitskonzeptionen sowieSeminare zu Gesundheitsförderung, Ess-Störungen, selbstverletzendem Verhalten usw.

Ihre Ansprechpartnerin: Anja Wilser

Väterliche Autorität heute

In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Elternrollen deutlich gewandelt. Mütter eroberten sich die berufliche Welt als etwas zunehmend Selbstverständliches. Und das gestiegene Interesse von Vätern an ihrer Familie, an Kindern, Erziehung und Küche ist an vielen Stellen erkennbar. So weit, so gut.
Die Kehrseite dieser an sich schönen Entwicklung zeigt sich im Verlust von alten Sicherheiten. Das betrifft das Vatersein an seiner zentralen Stelle. Galt der Vater über Jahrhunderte unhinterfragt als „Herr im Haus“, stellt sich die Frage nach seiner Autorität heute neu und anders. Der alte Patriarch hat ausgedient – aber was dann?
Vor allem wenn sie fehlt wird deutlich, dass väterliche Autorität durchaus auch erwartet wird: von der Partnerin, den Kindern und vom Vater selbst. Andererseits scheint das „Wie“ ziemlich offen: Mancher Vater zieht sich zurück, andere schießen übers Ziel hinaus. Die Rückkehr der Väter in die Familie ließ neue Rivalitäten und Statuskonflikte entstehen. Bei vielen Vätern macht sich Unsicherheit breit: Wie kann väterliche Autorität auf eine gute Weise gelingen?
Kinder brauchen vom Vater vor allem zweierlei: Nähe und Klarheit. Dieses Prinzip prägt auch seine Rolle und damit seine Autorität. Elternpaare müssen sich darin definieren und neue Spielregeln aushandeln. Keine leichte Aufgabe für den Vater, hier seine eigene Klarheit zu finden, seinen Platz einzunehmen und manchmal auch gegenüber der Frau behaupten.
Im Vortrag wird vorgestellt, wie das gelingen kann: Wofür die ganze Familie den Vater braucht und worauf sich deshalb eine moderne, persönliche väterliche Autorität stützen kann. Im Anschluss gibt es Zeit für Diskussionen und Fragen.

Ihr Ansprechpartner: Reinhard Winter