Workshop „Männlichkeiten weiter gedacht“ | Stuttgart, 19.07.23, 17:00 – 19:30

Schon seit einigen Jahren stoßen Diskurse und Diskussionen über Männlichkeiten an deutlich wahrnehmbare Grenzen. Sie drehen sich im Kreis; das seit Jahrzehnten Bekannte wird gebetsmühlenartig wiederholt und in zahllosen Seminaren und Qualifikationsarbeiten wiedergekäut. Dabei wird kaum reflektiert, ob oder wofür Männlichkeitstheorien sinnvoll sind.

Ein Unbehagen mit Geschlechterforschung wird vor allem dort erkennbar, wo Männlichkeitskonzepte an der Wirklichkeit gemessen werden. Dass es traditionelle Konzepte der Männlichkeit gibt, steht außer Frage, nur: Welche Bedeutung, welche sozialisatorische Wirkkraft hat traditionelle Männlichkeit? In welchen sozialen Milieus, in welchen sozialen Lagen stiftet sie Orientierung – und wo nicht?

Bei realistischer Prüfung muss festgestellt werden, dass heute nur noch ein kleiner Teil der Männer solche Konzepte attraktiv findet, an sie glaubt und ihnen folgt. Traditionelle, hegemoniale Männlichkeit ist keinesfalls mehr das unhinterfragte Ideal – allein schon dass, in welchem Ausmaß und wie über hegemoniale / traditionelle / toxische / Dominanz-Männlichkeit kommuniziert und verhandelt wird, belegt einen vollzogenen Wandel und dass es sich dabei nicht mehr um Männlichkeit handelt, die aktuell die »bestimmende Position einnimmt« (Connell).

An dieser Stelle gilt es, Männlichkeit weiter zu denken. Wenn hegemoniale Männlichkeit nur eine Form ist – was gibt es dann noch? Idealisierungen und Orientierungen gibt es ja weiterhin, Geschlechter lösen sich keineswegs einfach auf. Welche (weiteren) Männlichkeits-Figurationen lassen sich identifizieren? Und gibt es dabei vielleicht sogar eine Mainstream-Männlichkeit, die kaum benannt oder reflektiert wird, aber gerade deshalb als die dominante zählen kann?

Martin Dinges und Reinhard Winter schlagen dafür eine neue Männlichkeits-Matrix vor. Sie soll im Workshop vorgestellt, diskutiert, überprüft und ggf. ergänzt und erweitert werden.

Weitere Infos: maenner-bw.de/veranstaltungen

Anmeldung: maenner-bw.de/jahresklausur

Die Teilnahme am Workshop ist kostenfrei.

Online-Präsentation 5. Männergesundheitsbericht | 17.11.22, 10:00 – 13:00

Der 5. Männergesundheitsbericht der Stiftung Männergesundheit widmet sich dem Thema „Junge Männer und ihre Gesundheit“. Erstmalig für einen Männergesundheitsbericht wurde dazu eine eigene Studie durchgeführt. Sie liefert aktuelle Informationen darüber, wie es um die körperliche, psychische und soziale Gesundheit von jungen Männern zwischen 16 und 28 Jahren bestellt ist. In einem zweiten Teil des Berichts, an dem auch Gunter Neubauer und Reinhard Winter beteiligt sind, werden die Ergebnisse der Studie aus interdisziplinärer Perspektive eingeordnet und kommentiert.
Aus Anlass der Veröffentlichung des Berichts gibt es eine Online-Veranstaltung mit Fachsymposium.
Auch auf der Webseite zum Tag der ungleichen Lebenserwartung ist das Thema schon präsent: Unsere Jungs! Die gesunden Männer von morgen.

Online-Vortrag „Porno, Sex und Männlichkeit“: 08.11.22, 18:00 – 20:00

Sexualität ist Genderpraxis schlechthin. Bei Jungen und Männern vermittelt sie ihren männlichen Körper, ihre Selbstbilder und Gendervorgaben der Männlichkeit. Verändern sich gesellschaftliche Bedingungen für Geschlechter, wirkt sich das auf ihre Sexualität aus und umgekehrt. Heute geschieht das in einer doppelten Dynamik: Geschlechter haben sich verändert und durch die Internetpornografie ist auch Sexualität eine andere geworden. Wie wirkt sich beides auf Jungen und Männer, auf Solosex und Partnersex aus?

Das Pornonutzen und die Sexualitäten junger Männer wurden in einer aktuellen SOWIT-Studie im Zusammenhang mit Männlichkeitsfragen untersucht. Dabei stellte sich heraus: Männliche Normierungen und Anforderungen haben sich verändert, der Dominanz-Mann ist nicht mehr gefragt. Aber auch heute ist Männlichsein ohne Sex schwer vorstellbar. Zur Sexualität mit Partnern und Partnerinnen gesellte sich mit den Internetpornos ein stabiler Zweig männlicher Sexualität, der mit dem partnerschaftlichen Sex kaum vermittelbar scheint – und umgekehrt vor ihm geschützt werden muss.

• Referent: Dr. Reinhard Winter, SOWIT Tübingen, Autor von „Porno, Sex und Männlichkeit. Wie junge Männer ihre Sexualität schaffen“, im August erschienen bei Beltz Juventa

• Moderation: Christian Kindler, Fachbereich Männer der Diözese Rottenburg-Stuttgart

• Veranstalter:  männer.bw – Forum Männer und Väter in Baden-Württemberg

• Anmeldung: Bitte bis 31. Oktober 2022 unter anmeldung@maenner-bw.de. Onlinezugangsdaten für das Zoom-Meeting werden nach der Anmeldung zugesandt. Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Neuerscheinung: Unser Buch zur männerbezogenen Suizidprävention

Den Problemen ein Ende setzen – nicht dem Leben! Suizidrisiko und Suizidprävention bei Männern

Das Thema Suizid bei Männern forciert anzugehen war eine zentrale Handlungsempfehlung aus dem Männergesundheitsbericht Baden-Württemberg 2015. Angebote der Suizidprävention und Krisenberatung müssen so weiterentwickelt werden, dass Männer besser als bisher erreicht, geschützt, in ihren sozialen Bezügen gestärkt, „im Leben gehalten“ werden.

Im Projekt „Männerbezogene Suizidprävention“ (2020 – 2021) wurden dazu Erfahrungen guter, gelingender Praxis in der männerbezogenen Prävention und Beratung aufbereitet. Die bessere Erreichung von Männern wurde dann zusammen mit den Projektpartnern in zahlreichen Fachgesprächen, bei Veranstaltungen für Fachkräfte und Öffentlichkeit sowie in unterschiedlichen Praxiszusammenhängen angegangen und in ersten Schritten umgesetzt.

Diese Broschüre zur männerbezogenen Suizidprävention enthält wichtige Basisinformationen, sie bündelt die Projekterfahrungen und unterstützt Fachkräfte darin, sich Männern im Kontext von Krisenberatung und Suizidprävention erfolgreich zuzuwenden.

Download „Männerbezogene Suizidprävention“

Netzwerk Jungen- und Männergesundheit: Netzwerktreffen 2022, Berlin: 16. + 17. September

Nach einem letzten Präsenztreffen 2019 in Nürnberg, dem Online-Jubiläum zum 15-jährigen Bestehen unseres Netzwerks im November 2020 und einigen Aktivitäten seither – wie etwa dem Männergesundheitsmanifest, der Mitarbeit in der Kampagne zum Tag der ungleichen Lebenserwartung oder der Vernetzung „männergesunder“ Kommunen – soll es nun endlich wieder eine Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung in der persönlichen Begegnung geben. Herzlich laden wir deshalb alte, neue und Interessierte zum Treffen in Berlin ein.

• zum Veranstaltungsflyer mit Programm

• zur Anmeldung

 

Präventionsprogramm „body and more“ – Ausbildungsworkshop für Trainer:innen, Weil der Stadt: 4. + 5. Juli 2022

„body and more. Über Körperideale, Essstörungen und den ganz alltäglichen Genuss“ ist ein Programm für Jugendliche zur Gesundheitsförderung und Prävention von Essstörungen im Landkreis Böblingen.

Der zweitägige Workshop vermittelt Fachwissen, Kenntnisse und Methoden für die Durchführung des Programms in geschlechtsspezifischen Gruppen sowie das nötige Hintergrundwissen zu Essstörungen.

Die Fortbildung richtet sich an interessierte Mitarbeiter:innen der offenen Jugendarbeit, Gemeinde-Jugendreferent:innen, Schulsozialarbeiter:innen, pädagogische Fachkräfte mit Erfahrungen in der Arbeit mit Jugendlichen sowie Lehrer:innen.

Termin: 4. und 05. Juli 2022, 9:30 bis 17:00 Uhr

Ort: Landesakademie für Jugendbildung in Weil der Stadt

Team: Julia Hirschmüller, Mädchengesundheitsladen Stuttgart und Gunter Neubauer, SOWIT

Veranstalter und Anmeldung: Gesundheitsamt Landkreis Böblingen, gesundheitsfoerderung@lrabb.de

Nationale Agentur Bildung für Europa zeichnet Projekt HelpMen als Beispiel guter Praxis aus

Der Abschlussbericht zum Projekt HelpMen, an dem neben SOWIT weitere Partnerorganisationen aus Deutschland, Österreich, Italien und Luxemburg beteiligt waren, wurde von der NABIBB mit 95 von 100 Punkten bewertet und das Projekt insgesamt als Beispiel guter Praxis ausgezeichnet:

Das Projekt ‚Gesundheit als Thema der Grundbildung für Männer in Europa weiterentwickeln‘ hat die geplanten Ziele (Recherche, Handlungsleitfaden, Entwicklung eines Curriculums, Pilotprojekte) in vollem Umfang erreicht. (…) Der Fokus auf die Gesundheitsbildung für Männer und deren Sensibilisierung hierzu ist ein sehr gelungener Ansatz. Das Curriculum ist praxistauglich und ansprechend gestaltet.“

Diese erfreulich positive Rückmeldung freut uns sehr. Sie spricht für die Qualität der länderübergreifenden Zusammenarbeit im Projekt und empfiehlt auch eine Fortsetzung bzw. Weiterführung der Projektpartnerschaft.  Ein Folgeprojekt zur praktischen Verbreitung des HelpMen-Curriculums und zur Sicherung der Nachhaltigkeit ist in Vorbereitung.

Studienreise „Männer- und Väterbildung – Männer- und Väterpolitik“

SOWIT organisiert für den vhs-Verband Baden-Württemberg und die LEF Württemberg eine Studienreise, bei der es um Männer- und Väterbildung sowie um Männer- und Väterpolitik gehen wird. Auf dem Programm stehen u.a. ein Besuch im Europaparlament, Einblicke in die Arbeit der Bildungswerkstatt Malstatt in Saarbrücken und des Beratungszentrums infoMann in Luxemburg.

Bei Interesse melden Sie sich gerne bei Gunter Neubauer

Vortrag „Jungengesundheit interkulturell“

Im Rahmen des Sachgebiets „Migration und Gesundheit“ planen das Kommunale Integrationszentrum und die Geschäftsstelle Gesundheitskonferenz eine Fachveranstaltung zum Bereich „Jungengesundheit“. Gunter Neubauer wird dort u.a. das Projekt movemen vorstellen.

Veranstalter: Kommunales Integrationszentrum Kreis Herford